Wieviel Vorrat braucht der Mensch?

Wieviel Vorrat braucht der Mensch eigentlich?
Puh, gute Frage! Ich sage mal so: darauf gibt es keine allgemein gültige Antwort, denn das ist bei jedem einzelnen von uns verschieden.

Es gibt genug Leute, die von Haus aus sagen, dass sie gar keinen Vorrat brauchen. Die Geschäfte hätten ohnehin fast rund um die Uhr geöffnet, also könne man sich jederzeit holen, was man braucht. – Richtig!

Es gibt auch Leute, die sagen, dass sie sich an die Empfehlungen des Zivilschutzverbandes hielten, wonach ein gewisser Vorrat für 10-14 Tage empfohlen wird. – Auch richtig!

Und dann gibt es auch Leute, die auf dem Standpunkt stehen, dass es ohne Vorrat für 1 Monat, 3 Monate oder sogar noch länger für sie gar nicht geht. – Wiederum richtig!

Du siehst also, dass sich die Frage nicht einfach beantworten lässt, denn jeder einzelne hat andere Ansichten dazu.

Aber was heißt Vorratshaltung eigentlich genau? 

Wikipedia hat eine schöne Definition dazu: „Vorratshaltung (oder Vorratsbildung oder Bevorratung) bezeichnet das Anlegen nützlicher Bestände, die für einen zeitlich aufgeschobenen Bedarf gehortet werden.“ Der zeitliche Rahmen ist dabei nicht festgelegt.

Die Vorratshaltung selbst ist schon seeehr alt. Ab dem Neolithikum begann der Mensch gezielt Vorräte anzulegen, um saisonale Versorgungsengpässe zu überbrücken und somit sein Überleben zu sichern. Doch während in früheren Zeiten Vorräte hauptsächlich dazu dienten, um den kalten Winter und das magere Frühjahr zu überstehen, hat sich heute der Zweck der Vorratshaltung komplett gewandelt. Gerade in privaten Haushalten hat die Bevorratung einen hohen Stellenwert und wird in aktueller Zeit immer beliebter.
Über die genauen Vorteile eines Vorrats und warum man einen Vorrat anlegt, werde ich hier nicht weiter schreiben, dazu gibt es bereits einen Beitrag von mir.

Solltest du dich nun dazu entschlossen haben, auch einen Vorrat an Lebensmitteln anzulegen, kommen wir aber wieder zur Frage zurück: Wieviel Vorrat braucht der Mensch?
Mit einigen Überlegungen kannst du die für dich gültige Antwort finden!

1. Für wie viele Personen will ich bevorraten?

Das ist wohl die wichtigste Frage, die du dir stellen musst, denn es macht einen gewaltigen Unterschied, für wie viele Personen bevorratet werden soll. Deshalb lege erst einmal die Anzahl der Personen fest: geht es nur um dich? Hast du Familie? Erweiterte Familie?

2. Was will ich bevorraten? Was brauche ich?

Überleg dir jetzt, welche Lebensmittel du regelmäßig brauchst. Backst du viel? Diverse Nudeln sind mehrmals die Woche ein Muss? Gemüse ist dir ebenso wichtig und kommt nahezu jeden Tag auf den Teller? Wie sieht es mit Getränken aus?
Sieh dir deine Kassabons der vergangenen 2-3 Wochen an. Welche Lebensmittel hast du regelmäßig gekauft? Und in welchen Mengen?
Was hast du in den vergangenen 2-3 Wochen gekocht? Welche Zutaten hast du dafür verbraucht?

3. Welche Lebensmittel will ich gar nicht in meinem Vorrat?

Das ist ebenfalls eine wichtige Frage, die du dir stellen solltest! Es ist schade ums Geld und um den Platz in deinem Vorratsraum, wenn dort Dinge stehen, die nicht konsumiert werden, weil sie keiner mag!
Schreibe dir daher auf, welche Lebensmittel in deinem Vorrat nichts verloren haben.

4. Für wie lange soll mein Vorrat ausreichen?

Jetzt musst du dich entscheiden, für wie lange dein Vorrat reichen soll. Ein kleiner Tipp am Rande: Fange klein an! Starte mit einer oder maximal zwei Wochen!
Wenn du mehr Übung und Überblick hast, kannst du gerne den Zeitraum verlängern.

5. Königsdiziplin: Mache einen Menüplan!

Wenn du einen Zeitrahmen festgelegt hast, dann versuche dich an einem Menüplan. Schreibe dir die Gerichte auf, die du oder deine Familie gerne isst. Wenn dein Zeitraum eine Woche ist, brauchst du 7mal Frühstück, 7mal Mittagessen und 7mal Abendessen, und vergiss auch nicht auf die Snacks zwischendurch! Ist dein Zeitrahmen länger, dann brauchst du entsprechend mehr Mahlzeiten.

6. Mach deine Einkaufsliste!

Nimm dir jetzt deinen Menüplan und kontrolliere damit, welche benötigten Lebensmittel du schon zuhause hast. Alles, was fehlt, schreibst du auf deine Einkaufsliste.
Nach dem Einkaufen räumst du alle Lebensmittel in Vorratsschrank, Kühlschrank und Tiefkühler und hast somit deinen ersten Vorrat zuhause! Den ersten Schritt zur Vorratshaltung hast du somit getan. 

Diese Art und Weise der Bevorratung kann später natürlich beliebig ausgebaut werden, indem du etwa für einen längeren Zeitraum einkaufst oder bewusst von Angeboten mehr kaufst.
Wenn du gerade erst mit der Vorratshaltung beginnst, fange langsam an um dich nicht zu überfordern. Richtige Vorratshaltung ist ein Lernprozess, in den du hineinwachsen kannst. Es geht nicht von heute auf morgen!

Beschäftigst du dich schon mit Vorratshaltung? Hast du schon Vorräte angelegt? Oder gehörst du zu denjenigen, die viel lieber jeden Tag einkaufen gehen? Lass es mich wissen, schreib es mir gerne in die Kommentare!

Liebe Grüße

Doris

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