Listen für eine bessere Vorratshaltung

Wie beginne ich mit richtiger Vorratshaltung?

Mit Beginn der Corona-Krise und den damit verbundenen Hamsterkäufen hat sich sehr schnell gezeigt, dass viele Menschen heutzutage keine Ahnung von richtiger Vorratshaltung haben. Sie schoben volle Einkaufswägen mit Klopapier, Nudeln und Pastasaucen aus den Supermärkten, als wollten sie die kommenden Monate nichts anderes mehr essen als Nudeln mit Sauce. Die Massen an Klopapier werden ihnen ebenfalls noch viele Monate lang reichen.

Store what you eat and eat what you store!

Aber was bedeutet eigentlich richtige Vorratshaltung? Ganz einfach: Bevorrate, was du isst, und iss, was du bevorratest! Dieser kurze Satz ist die Quintessenz an jeglicher Vorratshaltung.

Was nützen mir 5 kg Reis, wenn kaum Reis gegessen wird? Warum soll ich das Angebot für Erdnussbutter nützen, wenn keiner in der Familie Erdnussbutter mag? Und die 4 Dosen Kokosmilch waren zwar ein Schnäppchen, aber du hast keine Ahnung, was du damit machen sollst? Bevorrate, was du isst, und iss, was du bevorratest!

Wenn du dich nun ernsthaft mit Vorratshaltung beschäftigen möchtest, wirst du nicht umhin kommen, dass du dir folgende Fragen stellst: Was will ich bevorraten? Was esse ich/essen wir regelmäßig? Was essen wir gar nicht?

Machen wir einmal einen Test: Geh in denen Vorratsraum und nimm all jene Dinge aus den Regalen, die schon ewig dort stehen, weil sie niemand essen will, oder die du regelmäßig von einer Seite des Regals auf die andere Seite schiebst, weil du nicht weißt, warum du das gekauft hast oder du nicht weißt, was du damit tun sollst.

Und? Wie viele Stücke hast du gefunden? Keine? Gratuliere! Dann hast du wirklich nur jene Dinge in deinem Vorrat, die du auch verbrauchst!

Hast du doch einige Dosen oder Packungen gefunden? Gratuliere! Dann weißt du jetzt, welche Lebensmittel du ab sofort nicht mehr kaufen brauchst. Sie nehmen dir erstens nur wertvollen Platz in deinem Vorratsregal weg und zweitens kannst du dir das Geld dafür sparen, wenn es ohnehin nicht gegessen wird.

Schritt für Schritt zur richtigen Vorratshaltung

Damit du in Zukunft nur mehr das in deinem Vorratsregal hast, was du tatsächlich brauchst, musst du allerdings ein wenig Vorbereitungszeit einplanen. Erwarte nicht, dass du von mir eine fertige Vorratsliste bekommst! Das wäre gar nicht möglich, denn jeder isst anders!
Bist du bereit für die richtige Vorratshaltung?

Ja? Gut, dann fangen wir an: Nimm dir einen Schreibblock und etwas zum Schreiben. Du kannst du auch direkt auf dem Computer, Laptop, IPad oder was auch immer, schreiben.

Schreibe alle Lieblingsgerichte auf, die immer wieder gern gegessen werden

Mach dir zunächst eine Liste von Gerichten, die du und/oder deine Familie gerne und regelmäßig isst. Denke dabei an Suppen, Eintöpfe, Süßspeisen, Beilagen, Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichte, Vorspeisen, Haupt- und Nachspeisen, Snacks, Frühstück, Mittag- und Abendessen usw., also an alles was du/ihr gerne isst/esst und immer wieder auf den Teller kommt. Denke auch an Getränke!

Menüplanung ist wichtig für die richtige Vorratshaltung

Nun schreibe eine neue Liste für 14 Tage und trage für Frühstück, Mittag- und Abendessen jeweils Gerichte aus deiner Liste ein. Wenn deine Liste fertig ist, solltest du 14 Frühstücksideen, 14 Mittagessen und 14 Abendessen aufgeschrieben haben.

Erstelle einen Menüplan für 2 Wochen

Jetzt musst du dir für jedes der Gerichte, die du aufgeschrieben hast, überlegen, welche Zutaten du dafür benötigst. Schreibe sie dir auf und notiere auch die Menge, die du benötigst. Dann gehe mit diesen Notizen zu deinem Vorratsregal und kontrolliere, was du von den benötigten Lebensmitteln schon da hast. Manchmal kann man Lebensmittel auch untereinander austauschen, sodass man das verwenden kann, was man ohnehin schon da hat. So musst du nichts Neues kaufen. Wirf auch einen Blick ins Tiefkühlfach und in den Kühlschrank!

Einkaufsliste
Einkaufsliste nach der Menüplanung

Erster Vorrat!

Die vorhanden Sachen hakst du einfach auf deiner Liste ab, die fehlenden Dinge schreibst du auf deine Vorratsliste! Beim nächsten Einkauf besorgst du die fehlenden Zutaten und ergänzt damit deinen Vorrat. Auf diese Art und Weise hast du schon ganz einfach einen Vorrat für 14 Tage geschaffen. Auf dieselbe Art und Weise kannst du nach und nach auch Vorrat für ein Monat oder auch für drei oder sechs Monate anlegen, je nachdem, für wie lange du vorausplanen willst. Frische Lebensmittel müssten dann noch zwischendurch immer wieder nachgekauft werden.

Der Menüplan, den du für 14 Tage aufgeschrieben hast, ist natürlich nicht in Stein gemeißelt! Das heißt, du kannst natürlich die Tage untereinander tauschen, oder falls einmal Reste übrig bleiben, schiebst du einen „Flex-Tag“ mit Reste-Essen ein. Wichtig ist, dass du weißt, dass du für 14 Tage ausreichend Lebensmittel im Haus hast, mit Reste-Essen sogar noch länger!

Notvorrat

Und falls du dich fragen solltest, wieso ich gerade 14 Tage als Beispiel genommen habe, dann empfehle ich dir die Seite vom Österreichischen Zivilschutzverband. Dort wird jedem Haushalt empfohlen, mit einem Vorrat für mindestens 7 Tage für viele Eventualitäten vorzusorgen. Welche Szenarien das sein können, darüber habe ich hier schon einen Beitrag geschrieben!

Falls du gerade die Vorratshaltung für dich entdeckst, so gibt es zu diesem Thema noch sehr viel anderes zu sagen und zu schreiben. Man kann Vorratshaltung noch gewaltig ausbauen, indem man Vorräte selbst herstellt, d.h. Lebensmittel auf verschiedenste Art und Weise haltbar macht. Wenn du mehr darüber erfahren willst, bist du hier absolut richtig, denn hier geht es – wie der Name schon sagt – um selbstgemachte Vorräte. Hier wird eingekocht, fermentiert, geräuchert, eingelegt, getrocknet und vieles mehr! Ich freue mich, wenn du öfter hier reinschaust!

Wie sieht dein Vorrat aus? Welche Pläne hast du für deine Vorratshaltung?

Liebe Grüße

Doris

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