Jeder erzählt mir, dass es im Jahr 2020 offenbar eine gute Apfelernte gibt, weil alle Apfelbäume so voll hängen, dass sich die Äste biegen! Nun, mein Apfelbaum weiß das scheinbar nicht. Mein Apfelbaum ist wahrscheinlich der einzige Apfelbaum, der heuer (fast) nichts trägt. Aber das ist in Ordnung, vielleicht gibt es nächstes Jahr dann eine bessere Ernte.
Trotzdem habe ich genug Äpfel, um damit ein paar leckere Dinge zu zaubern. Freunde und Familie haben mich mit Äpfeln versorgt, sodass ich auch heuer wieder Apfelkompott und Apfelmus für unseren Vorrat machen konnte. Wie ich das Apfelmus gemacht habe, möchte ich dir heute zeigen.
Ich koche unser Apfelmus fast ausschließlich ohne Zucker! Nur bei wirklich sauren Sorten kommt etwas Zucker dazu, aber diese verwende ich äußerst selten. Meist haben die Äpfel einen sehr guten Eigengeschmack und ausreichend natürliche Süße, sodass zusätzlicher Zucker nicht notwendig ist.
Ins Apfelmus kommen bei mir auch Äpfel, die keine Schönheitskonkurrenz gewinnen würden. Sie dürfen durchaus angeschlagen sein, kleine Stellen an Schorf oder sonstige Makel haben. Sie werden zunächst einmal geschält, unschöne Stellen werden ausgeschnitten, das Kerngehäuse entfernt und in Stücke geschnitten.
Die Apfelstücke kommen mit ganz wenig Wasser in einen ausreichend großen Topf, wo das Ganze einmal aufkochen darf. Zwischendurch wird immer wieder umgerührt, damit sich die Masse im Topf nicht anlegt.
Wenn die Äpfel halbwegs weich gekocht sind, ziehe ich den Topf zur Seite und püriere die Masse mit dem Stabmixer. Dies kannst du auch mit der flotten Lotte machen, aber mit dem Stabmixer geht es einfach schneller. Wenn du möchtest, kannst du das Mus noch mit etwas gemahlenem Zimt verfeinern.
Während die Masse gekocht hat, habe ich schon meine Gläser vorbereitet. Gläser und Deckel müssen einwandfrei und sauber sein. Kleiner Tipp: Vor allem die Deckel auf Beschädigungen kontrollieren! Wenn Twist-Off-Deckel (TO-Deckel) wiederverwendet werden, kann es sein, dass sich an der Innenseite Verfärbungen, Beschädigungen oder sogar rostige Stellen zeigen. Wenn die Deckel beschädigt oder gar rostig sind, unbedingt die Deckel entsorgen und nicht wiederverwenden! TO-Deckel gibt es in vielen Geschäften für kleines Geld, sind also keine große Investition.
Die pürierte Masse fülle ich mittels Trichter und Schopflöffel in die vorbereiteten Gläser. Dabei unbedingt darauf achten, dass die Gläser nicht zu voll gefüllt werden und der Rand sauber bleibt! Immer 1,5 bis 2 cm nach oben hin zum Rand Platz lassen! Dadurch hat das Mus noch Platz, um sich beim anschließenden Einkochen ausdehnen zu können.
Wenn alle Gläser gefüllt und verschlossen sind, kommen sie in den Einkochautomaten und werden bei 90°C für 30 Minuten eingekocht.
Wenn du die Gläser in den Einkochautomaten stellst, achte bitte unbedingt darauf, dass das Wasser im Automaten etwa die gleiche Temperatur hat, wie die Gläser, die eingekocht werden sollen. Das heißt: ausgekühlte Gläser in kaltes Wasser, heiße Gläser in ebenso heißes Wasser!
Das ist sehr wichtig, denn wenn du ausgekühlte Gläser in heißes Wasser oder umgekehrt heiße Gläser in kaltes Wasser stellst, springen die Gläser! Been there, done that!
Wenn die Gläser fertig eingekocht sind, werden die Gläser aus dem Topf herausgenommen und auf ein Tuch gestellt, um zu verhindern, dass die heißen Gläser auf einem „kalten“ Untergrund stehen. Ich decke meine heißen Gläser zum Auskühlen zusätzlich mit einem Geschirrtuch ab, um zu verhindern, dass sie einen kalten Luftzug erwischen und so langsam abkühlen können.
Ich lasse meine Gläser etwa 24 Stunden stehen, dann kontrolliere ich den Verschluss, beschrifte die Gläser und räume sie in unseren Vorratsraum.
Wir essen sehr gerne Apfelmus und freuen uns immer, wenn wir ein Glas selbstgemachtes Mus genießen können.
Hast du heuer schon Apfelmus einkocht?
Liebe Grüße
Doris